„Ich dachte, ich hätte endlich eine echte Chance…“ – Zoes Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern. Ein Satz, so verletzlich wie das Herz, das ihn ausspricht.
Für einen Moment sah es aus, als würde sich das Blatt wenden. Endlich. Nach all den dunklen Tagen, durchwachten Nächten, den Ängsten, Rückfällen und Enttäuschungen, spürte Zoe wieder festen Boden unter den Füßen. Carlos war da – nicht nur als Partner, sondern als Anker, als Konstante, als jemand, der an sie glaubt. Mit ihm kam Zuversicht. Mit ihm kam ein Plan.
Ein fester Job, ein geregelter Alltag, eine Wohnung in Aussicht – Zoe begann wieder zu hoffen. Vor allem aber: Die Vision, endlich wieder mit ihrer Tochter Clara vereint zu sein, verlieh ihr neue Kraft. Sie glaubte daran, dass die Welt ihr diesmal eine echte Chance geben könnte. Dass das Jugendamt, das über ihr Leben urteilt, auch ihr Wachstum sehen würde. Doch dann kam der Rückschlag. Und mit ihm die Ohnmacht.
Die Akte John – der leibliche Vater – ist beeindruckend. Geregeltes Einkommen, stabile Ehe, keine Fehltritte. Für das Jugendamt ist das Papier oft stärker als gelebte Veränderung. Und Zoe, trotz ihrer Fortschritte, erkennt schmerzhaft: Ihr Weg ist noch lange nicht zu Ende.
Carlos versucht, sie zu stützen. Doch sie selbst beginnt zu zweifeln. Nicht an der Liebe zu ihrer Tochter. Aber an der Gerechtigkeit des Systems. Denn selbst wenn das Herz alles will – nicht immer reicht das aus.
Die Unsicherheit frisst sich in ihre Gedanken. Was, wenn Clara am Ende doch bei John bleibt? Was, wenn all ihre Mühe umsonst war? Zoe muss sich entscheiden: Rückzug oder weiterkämpfen.
Und genau hier liegt der Wendepunkt. Denn auch wenn ihr Hoffnungsschimmer getrübt ist – ganz erloschen ist er nicht. Noch nicht. Sie weiß: Es gibt mehr als nur Fakten. Es gibt Geschichten, Bindungen, Entwicklungen, die nicht auf Papier passen. Und vielleicht, nur vielleicht, gibt es jemanden, der das erkennt.
Wie wird Zoe diesen inneren Kampf überstehen? Wird sie aufgeben oder aufstehen – stärker als je zuvor?