„Ich könnte keine zehn Minuten mit ihm aushalten. Arme Maxi.“ – Ein einziger Facebook-Kommentar bringt auf den Punkt, was viele Fans derzeit fühlen: Henry Sydow, der männliche Hauptcharakter der aktuellen Staffel Sturm der Liebe, ist ins Kreuzfeuer der Kritik geraten.
Und das nicht etwa, weil er als Figur zu böse wäre – sondern weil er zu schwach erscheint. Zu angepasst. Zu sehr auf der Seite seiner Mutter. Kurz gesagt: ein Muttersöhnchen. Ein Vorwurf, der sitzt – und in den sozialen Netzwerken regelrecht explodiert.
Was ist passiert?
Kurz vor der Sommerpause postete der offizielle Account von Sturm der Liebe ein scheinbar harmloses Bild: Henry (Elias Reichert) und Maxi (Katharina Scheuba) – das aktuelle „Traumpaar“ der Staffel – in einer romantischen Szene. Was als Teaser für kommende Folgen gedacht war, verwandelte sich innerhalb von Stunden in ein digitales Ventil für den Frust der Fans.
„Er zieht im Bett ein Sakko an. Hat der keine Freizeitkleidung?“, schreibt ein Zuschauer kopfschüttelnd. Ein anderer legt nach: „Der Kerl ist ein Albtraum – er spielt auch total schlecht.“ Wieder andere sprechen offen aus, was sie sich für die Zukunft der Serie wünschen: „Maxi sollte dieses Weichei nicht heiraten.“
Die Kritik zielt nicht nur auf das Äußere. Sie trifft den Kern der Storyline. Henry steht zwischen zwei Frauen: seiner dominanten Mutter Sophia und seiner Partnerin Maxi. Und obwohl Sophia in dunkle Geschäfte verwickelt ist – Henry verteidigt sie. Sogar, als Maxi ihn bittet, sich mit ihr gegen die Machenschaften seiner Mutter zu stellen.
Der Konflikt ist klassisch – aber die Figurenzeichnung lässt offenbar viele Zuschauer ratlos zurück. Henry wirkt nicht wie ein Mann, der Verantwortung übernimmt, sondern wie jemand, der lieber wegsieht. Die Loyalität zu seiner Mutter bringt nicht nur Maxi an ihre Grenzen – sondern auch das Publikum.
Dabei war die Figur ursprünglich als ambivalenter Held gedacht. Jemand, der mit der Vergangenheit ringt, sich emanzipieren will – und dabei stolpert. Doch das Publikum verlangt Entwicklung. Und genau diese scheint auszubleiben. Stattdessen fällt Henry immer wieder in alte Muster zurück. Er schweigt, wo er sprechen müsste. Er schweigt, wo er handeln sollte.
Natürlich gibt es auch Gegenstimmen. Einige Fans äußern Verständnis für die innere Zerrissenheit der Figur. Sie hoffen, dass Henry in der zweiten Staffelhälfte endlich über sich hinauswächst. Dass aus dem „Muttersöhnchen“ ein gereifter Charakter wird. Doch ob dieser Wandel kommt – bleibt offen.
Besonders bitter für das Team von Sturm der Liebe: Diese Diskussion entbrennt ausgerechnet kurz vor der Sommerpause. Am 27. Juni 2025 verabschiedete sich die Serie in eine mehrwöchige Auszeit – erst Anfang September geht es weiter. Die Kritik verstummt dadurch nicht – sie pausiert nur. Und hängt wie ein Schatten über der zweiten Hälfte der Staffel.
Was bedeutet das für die Zukunft des Paars Henry und Maxi? Für viele Zuschauer ist klar: So wie es jetzt läuft, kann es nicht weitergehen. Die Liebe zwischen den beiden wirkt zu einseitig, zu instabil, zu abhängig von Henrys Unentschlossenheit.
Die ARD wird sich dem Echo stellen müssen. Und vielleicht ist es ja genau diese hitzige Debatte, die neue kreative Impulse setzt. Denn wenn eine Serie eines nicht brauchen kann, dann Gleichgültigkeit.
Frage an euch: Verdient Henry eine zweite Chance – oder ist Maxi besser ohne ihn dran?