„Ich dachte, ich hätte das Schlimmste überstanden – aber vielleicht beginnt es gerade erst.“ – Sarah Marquardt
Als sich Sarah Marquardt in der Sachsenklinik einem riskanten, lebensbedrohlichen Eingriff unterziehen musste, hielten Millionen Zuschauer den Atem an. Die langjährige Verwaltungschefin, gespielt von Alexa Maria Surholt, überstand die komplizierte Herzklappen-Operation – und kehrte unter Tränen, Schwäche und Hoffnung zurück auf die Beine. Doch das, was sich nun in der Serie „In aller Freundschaft“ abzeichnet, könnte alles verändern. Und es ist nicht nur medizinisch – es ist existenziell.
Kaum hat Sarah sich in ihren Alltag zurückgekämpft, erschüttern mysteriöse Todesfälle die Klinik. Patienten mit genau jener künstlichen Herzklappe, die auch ihr eingesetzt wurde, sterben – scheinbar grundlos. Zuerst war es nur ein Verdacht. Dann ein Einzelfall. Doch als die Lehrerin Lena Russo nach einem scheinbar harmlosen Eingriff plötzlich stirbt, ist klar: Etwas stimmt nicht.
Im Zentrum der aufkeimenden Krise steht ausgerechnet die Frau, die Sarah das Leben gerettet hat – Prof. Dr. Maria Weber (Annett Renneberg). Die renommierte Herzchirurgin gerät zusehends unter Druck. Zwei, dann drei Tote. Keine einheitliche Symptomatik. Keine Erklärung. Nur ein beunruhigender, unsichtbarer Faden, der alles verbindet: dieselbe Herzklappen-Serie.
Für Sarah beginnt eine zweite, stille Tortur. Sie weiß, dass auch sie betroffen sein könnte. Jeder stechende Schmerz in der Brust, jeder Moment der Schwäche – wird nun zur potenziellen Vorankündigung ihres eigenen Endes. Ihr sonst so kontrollierter Blick beginnt zu flackern. Die Fassade der Stärke bröckelt.
Im Hintergrund kämpfen die Ärztinnen und Ärzte der Sachsenklinik gegen die Zeit. Dr. Roland Heilmann (Thomas Rühmann) und Dr. Kathrin Globisch (Andrea Kathrin Loewig) ringen zwischen Loyalität gegenüber ihrer Kollegin Maria – und der bitteren Frage: Hat sie einen Fehler gemacht? Und wenn ja, wie viele Menschenleben kosten diese Entscheidungen?
Dr. Martin Stein, als Klinikleiter selbst betroffen und überfordert, trifft eine drastische Entscheidung: Maria Weber darf vorerst keine weiteren Implantate einsetzen. Eine chirurgische Pause, die für Sarah wie ein Menetekel wirkt – als würde man bereits damit rechnen, dass sie die nächste auf der Liste sein könnte.
Die Stimmung im Team ist angespannt. Misstrauen schleicht durch die Gänge der Klinik wie ein stiller Schatten. Die einstige Professionalität beginnt zu bröckeln – ersetzt durch Angst, Ohnmacht und Zweifel. Und währenddessen fragt sich Sarah: Wird sie überleben? Oder wurde ihr vermeintlicher Neuanfang zur tödlichen Falle?
Die Serie hält sich mit Antworten zurück. Es ist klar, dass „In aller Freundschaft“ ein weiteres düsteres Kapitel aufschlägt. Die Drehbuchautor:innen legen ein Netz aus Andeutungen, medizinischen Hinweisen und psychologischen Spannungen, das die Zuschauer:innen mit wachsender Intensität fesselt. Ein Serientod scheint nicht ausgeschlossen.
Noch bleibt Zeit – zwei neue Folgen im Juli könnten Klarheit bringen. Oder neue Rätsel. Am 29. Juli startet die Sommerpause. Und es wäre nicht das erste Mal, dass eine Serie ein Leben am Abgrund enden lässt – mit einem Cliffhanger, der monatelang schmerzt.
Was würde es bedeuten, wenn Sarah Marquardt stirbt? Wäre das das Ende eines zentralen Nervs der Sachsenklinik? Oder öffnet es Platz für etwas Neues?
Und vor allem: Wenn nicht einmal mehr die stärksten Herzen sicher sind – wer ist es dann?