„In aller Freundschaft“-Legende Thomas Rühmann blickt auf die Zeit nach dem Mauerfall zurück. Er musste einen schmerzlichen Neuanfang bewältigen.
Berlin – Seit über 27 Jahren begeistert Thomas Rühmann (69) die Zuschauer als Dr. Roland Heilmann in der ARD-Erfolgsserie „In aller Freundschaft“. Doch bevor er zum TV-Liebling wurde, durchlebte er eine Zeit voller Umbrüche. In der RBB-Sendung „DER TAG in Berlin & Brandenburg“ gab der gebürtige Berliner Einblicke in seine bewegte Vergangenheit.
Vom Theater zu „In aller Freundschaft“: Thomas Rühmann hat einiges erlebt
Thomas Rühmann fand als Journalistikstudent eher zufällig zur Schauspielerei und war ab 1982 stolz, am Maxim-Gorki-Theater in Ost-Berlin zu spielen. Die politischen Umwälzungen Ende der 1980er Jahre erlebte er hautnah mit. „Ich stand natürlich am vierten November auf dem Alexanderplatz und hatte auch noch die Illusion, dass man möglicherweise eine bessere DDR hinkriegt“, gesteht der Schauspieler im Gespräch. Mit Mitte 30 sei er auf die deutsche Einheit „nicht vorbereitet“ gewesen. „Ich musste dann erst mal mit den zerplatzten Träumen fertigwerden“, beschreibt Rühmann die emotionale Achterbahnfahrt dieser Jahre.
Nach der Wende änderte sich auch das kulturelle Leben. Rühmann erlebte, wie das Publikum plötzlich kein Interesse mehr an bestimmten Theaterstücken hatte. Das Theater versuchte, sich anzupassen, doch diese Phase endete abrupt, als ein neuer Intendant aus Westdeutschland die Leitung übernahm. „Irgendwann kam der erste West-Intendant und hat das gemacht, was immer alle machen, und zwar die entlassen, die man entlassen kann. Und das war dann so“, schildert der Schauspieler die für ihn einschneidende berufliche Veränderung.
Mauerfall und Neuanfang: „In aller Freundschaft“-Star Thomas Rühmann blickt versöhnlich zurück
Heute bewertet Rühmann den beruflichen Neustart als Glücksfall. „Ich musste mich dann neu orientieren. Und das war für mich gut, weil ich mit Ende 30 einfach noch mal neu gucken konnte“, betont der Schauspieler. Zurechtfinden musste er sich in der neuen Realität dennoch. „Das war nicht einfach, um es vorsichtig zu sagen. Aber es hat geklappt“, zieht Rühmann rückblickend Bilanz.
Thomas Rühmanns Weg führte ihn schließlich zum Fernsehen und 1998 zur Rolle des Dr. Roland Heilmann in „In aller Freundschaft“, die er bis heute verkörpert. Ans Aufhören ist da auch nicht zu denken, denn obwohl die Kultserie den Sparmaßnahmen der ARD zum Opfer fällt, wird sie fortgesetzt. Verwendete Quellen: RBB „DER TAG in Berlin & Brandenburg“ (Ausgabe vom 29. April 2025)