Die Nachricht trifft viele Fans wie ein Stich ins Herz: Obwohl die beliebte Krankenhausserie „In aller Freundschaft“ offiziell um zwei weitere Staffeln verlängert wurde, müssen sich die Zuschauer auf spürbare Veränderungen einstellen. MDR spart – und das ausgerechnet bei einem der erfolgreichsten Dauerbrenner des deutschen Fernsehens.
Seit dem Start im Jahr 1998 hat sich die Serie aus der Sachsenklinik zu einem wahren Kult entwickelt. Mit Folge 1093 (Stand: 6. Mai 2025) läuft sie stabil wie kaum eine andere Langzeitserie im deutschen TV. Doch nun ziehen dunkle Wolken auf: Weniger Folgen, weniger Budget – und der vorläufige Abschied beliebter Figuren.
Weniger ist… weniger: MDR kürzt die Episodenzahl
Der MDR-Rundfunkrat hat zwar grünes Licht für die Staffeln 29 und 30 gegeben, die von September 2025 bis August 2027 laufen sollen. Doch statt wie bisher 42 Episoden pro Staffel, wird die Produktion künftig nur noch 39 Folgen pro Jahr umfassen. Drei weniger – das klingt zunächst harmlos, hat aber weitreichende Auswirkungen.
Hintergrund: Der MDR steht unter massivem finanziellen Druck. In der Beitragsperiode 2025 bis 2028 müssen 160 Millionen Euro eingespart werden. Und das trifft auch Publikumslieblinge wie „In aller Freundschaft“. Die Produktionskosten steigen, die Budgets stagnieren – ein bekanntes Dilemma in der Medienlandschaft. Und der Rotstift macht eben auch vor den treuesten Formaten nicht Halt.
🩺 Abschied auf Zeit: Lilly Phan verlässt vorerst die Sachsenklinik
Eine Veränderung, die viele Fans besonders bewegt: Mai Duong Kieu, die in fast 200 Episoden die beliebte Dr. Lilly Phan, Fachärztin für Neurochirurgie, verkörperte, ist vorerst nicht mehr im Hauptcast vertreten.
Der MDR bestätigte auf Nachfrage, dass die Figur nicht gestrichen, aber nur noch vereinzelt in künftigen Episoden auftauchen wird. Ein Verlust – denn Lilly galt als frischer, moderner Gegenpol zu den etablierten Klinikfiguren. Schon in der Vergangenheit legte die Schauspielerin längere Pausen ein: Zwischen Folge 967 und 989 war Lilly in Vietnam, um ihren verunglückten Vater zu pflegen – eine Auszeit, die nun offenbar eine neue Dimension erhält.
Ob sie wieder zurückkommt? Der MDR lässt diese Tür bewusst offen – doch die Fans müssen sich gedulden.
Identität und Realität: MDR hält an Heimatverbundenheit fest
MDR-Intendant Ralf Ludwig versuchte, trotz aller Einschnitte ein positives Signal zu setzen: „Wir wollen Geschichten aus der Mitte Deutschlands erzählen, die hier gedreht werden und Schauplätze der Region zeigen und damit Identität stiften und stärken.“
Das klingt nach einem klaren Bekenntnis zur Serie – aber eben auch nach dem Spagat zwischen Anspruch und Realität. Die Geschichten der Sachsenklinik sollen emotional und relevant bleiben, aber eben unter verschärften Sparbedingungen.
Was bedeuten weniger Folgen wirklich?
Drei Episoden weniger pro Staffel – das ist mehr als nur eine kosmetische Kürzung. Das bedeutet:
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Weniger Zeit für Nebenhandlungen und Charakterentwicklungen.
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Verdichtung von emotionalen Wendepunkten.
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Weniger Gastauftritte und Spezialfolgen.
Für das Drehbuchteam wird es eine Herausforderung, das hohe Niveau der Serie zu halten und gleichzeitig den Erzählfluss nicht zu überfrachten. Fans müssen sich darauf einstellen, dass einige Geschichten verkürzt oder gar gestrichen werden könnten.
🔄 Wechselhafte Personalplanung: Kontinuität in Gefahr?
Die Kürzung trifft in eine Phase, in der ohnehin viele bekannte Gesichter wechseln, pausieren oder ganz gehen. Die Sorge wächst: Wird „In aller Freundschaft“ seine Identität verlieren, wenn der Cast immer weiter ausgedünnt wird? Oder gelingt es, mit neuen Figuren und frischen Themen den Nerv der Zeit zu treffen – trotz Spardruck?
💡 Influencer in der Sachsenklinik?
In den sozialen Medien kursieren bereits Gerüchte über eine mögliche Öffnung der Serie gegenüber jüngeren Zielgruppen – etwa durch Gastrollen von Influencern oder Social-Media-Stars. Serienstar Julian Weigend, bekannt als Dr. Kai Hoffmann, äußerte sich dazu kritisch und stellte klar, dass Authentizität und medizinische Ernsthaftigkeit Vorrang haben sollten – ein Statement, das viele langjährige Zuschauer begrüßen.
🔮 Wie geht es weiter?
Die Produktion der 28. Staffel ist in vollem Gange, und auch wenn weniger Episoden produziert werden, wird die Qualität laut MDR nicht darunter leiden. Die Autoren und Produzenten sind bemüht, trotz aller Einschnitte das hohe Niveau zu halten – und die Geschichten weiterhin berührend, spannend und glaubwürdig zu erzählen.
🧭 Fazit: Aufbruch mit angezogener Handbremse
„In aller Freundschaft“ bleibt bestehen – aber nicht ohne Opfer.
Weniger Folgen, ausgedünnter Cast, wachsender Druck: Die kommenden Jahre werden für die Serie eine Zeit des Wandels. Die Fans dürfen sich weiterhin auf Geschichten aus der Sachsenklinik freuen – aber sie müssen sich auch auf Veränderungen einstellen.
Ob dieser Sparkurs langfristig tragbar ist oder zur Schwächung der Serienidentität führt, bleibt abzuwarten. Sicher ist nur: Die nächsten Staffeln werden eine echte Bewährungsprobe – für das Format, für die Macher und für die Zuschauer.