Ein Routineversuch endet in einem Albtraum – und stellt das Leben eines jungen Arztes für immer auf den Kopf.
In der neuen Folge von „In aller Freundschaft“ erschüttert ein dramatischer Laborunfall die Sachsenklinik. Dr. Elias Bähr, engagierter Assistenzarzt und Hoffnungsträger eines innovativen Forschungsprojekts, erleidet eine schwere Augenverletzung, die ihn dauerhaft erblinden lassen könnte.
Der Tag beginnt harmlos. Elias arbeitet an einem neuen, vielversprechenden Medikament gegen Autoimmunerkrankungen. Das Projekt ist sein Herzensanliegen, Teil eines größeren Kooperationsvorhabens mit internationalen Kliniken. Mit viel Leidenschaft testet er eine neue Substanz – doch ein winziger Fehler bei der Handhabung reicht aus:
Ein chemischer Rückstoß, ein Knall, dann Rauch.
Ein beißender Dampf trifft ihn direkt ins Gesicht. Elias schreit auf, reißt sich die Schutzbrille vom Kopf – aber es ist zu spät. Sein Blickfeld ist milchig, die Schmerzen unerträglich. Sofort wird Alarm ausgelöst, das Labor evakuiert.
Dr. Maria Weber und Dr. Martin Stein eilen herbei. In der Notaufnahme kämpfen sie um jede Minute. Die Diagnose ist niederschmetternd: schwere Verätzung der Hornhaut beider Augen, mögliche Schädigung des Sehnervs. Eine Operation wird eingeleitet, aber die Chancen auf vollständige Wiederherstellung der Sehkraft sind gering.
Während Elias um seine Zukunft ringt, wird auch seine Vergangenheit wachgerufen. Sein Großvater, ein Kriegsveteran, der seit Jahrzehnten blind ist, kommt zu Besuch. Die Begegnung ist emotional aufwühlend: „Du musst nicht sehen können, um stark zu sein,“ sagt der Großvater – doch Elias kann diese Worte kaum annehmen. Für ihn ist das Sehen nicht nur körperlich – es ist seine Berufung. Sein ganzes Leben war Medizin. Wie soll ein blinder Arzt Patienten behandeln? Wie soll er forschen, operieren, Hoffnung schenken?
Parallel dazu gerät das Forschungsprojekt in Gefahr. Die Partnerklinik fordert Ergebnisse, Fristen laufen ab – doch ohne Elias steht das gesamte Vorhaben still. Kai Hoffmann versucht, das Projekt zu retten, während Arzu und Dr. Globisch Elias Mut zusprechen. Aber er zieht sich zurück. Sein innerer Schmerz wiegt schwerer als die körperlichen Beschwerden.
In einer besonders berührenden Szene versucht Elias, sich in seinem Zimmer zurechtzufinden. Er tastet, stolpert, stößt gegen das Bett. Der einst so präzise, selbstbewusste Arzt wirkt plötzlich verloren. „Ich bin nicht mehr ich,“ flüstert er, als Arzu ihn trösten will. „Ich bin nur noch… blind.“
Doch dann geschieht etwas Unerwartetes: Ein kleiner Junge, Patient auf der Kinderstation, den Elias vor Wochen betreut hatte, bringt ihm ein selbstgebasteltes Modell des Auges – mit der Nachricht: „Du hast mir geholfen, obwohl ich Angst hatte. Jetzt helfe ich dir, obwohl du Angst hast.“
Diese einfache Geste berührt Elias tief. Zum ersten Mal seit dem Unfall zeigt er ein Lächeln. Und er beginnt, langsam wieder an sich zu glauben.
Martin Stein stellt Kontakt zu einer Spezialklinik in Zürich her, die auf Hornhauttransplantationen spezialisiert ist. Die Chancen sind nicht groß – aber sie existieren. Elias stimmt dem Eingriff zu. Nicht aus Hoffnung auf vollständige Heilung – sondern, weil er bereit ist zu kämpfen. Um sein Leben, seine Würde, seine Zukunft.
Die Folge endet mit Elias, wie er mit verbundenen Augen auf der Terrasse der Klinik sitzt, die Sonne auf seinem Gesicht. Er hört die Geräusche des Gartens, die Schritte der Patienten, das leise Lachen von Kindern. Und in diesem Moment scheint er zu spüren: Vielleicht ist Dunkelheit nicht das Ende. Vielleicht ist sie ein neuer Anfang.