„In aller Freundschaft“: Dr. Heilmann denkt noch nicht an die Rente

Thomas Rühmann, Stammschauspieler der Kult-Krankenhausserie, wird an diesem 11. Mai 70 Jahre alt. Der vielseitige Künstler ist gut beschäftigt. Zeit zum Feiern nimmt er sich aber.

Wenn Thomas Rühmann auf die Rente angesprochen wird, wehrt er freundlich ab. „Ich kann das gar nicht denken“, sagt der Schauspieler, der vor allem wegen seiner Rolle als Dr. Roland Heilmann im TV-Dauerbrenner „In aller Freundschaft“ bekannt ist.

Seit 27 Jahren, genauer gesagt seit der ersten Folge, ist er bei der Krankenhausserie dabei. Ein Ende des Formats ist bislang nicht in Sicht. Genauso lange betreibt Rühmann im Oderbruch, am östlichen Rand Deutschlands, sein „Theater am Rand“. Außerdem macht er Musik. „Ich habe einfach keine Gelegenheit, kürzerzutreten – und das ist ein gutes Gefühl“, sagt er. Es sei ermutigend, auch im Alter noch zulegen zu können.

Ein Rühmann kann auch mal Künstler werden

Rühmann wurde in Osterburg in der Altmark (Sachsen-Anhalt) in eine Großfamilie mit fünf Schwestern und einem Bruder hineingeboren. Er wuchs in Magdeburg auf. Als er sich für eine Schauspielausbildung entschied, habe sein Vater damals gesagt: „Klar, einer von den Rühmanns kann ja auch mal Künstler werden“, erzählt er.

Ob er auch seinem heute 17-jährigen Sohn eine Schauspielkarriere nahelegen würde? „Ich empfehle ihm das nicht, aber wenn er mit so einem Gedanken kommt, dann würde ich ihn unterstützten“, sagt Rühmann. Wenn er selbst nicht Schauspieler geworden wäre, dann wäre er wahrscheinlich Lehrer geworden.

Ich sage jetzt nicht mehr blauer Fleck, sondern Hämatom. Also habe ich doch was gelernt.

Thomas Rühmann

Jetzt aber blickt er vor allem zufrieden auf sein Leben. „Ich habe viel Glück gehabt“, sagt der Schauspieler. Dass der Start seines Theaters und sein Engagement als Fernseharzt Dr. Heilmann zusammenfielen, sei „eine Konstellation, die man sich gar nicht besser wünschen kann“. Das eine habe mit dem anderen fast nichts zu tun – und das sei für ihn das Allerbeste.

An seinen ersten Drehtag bei der Serie könne er sich noch gut erinnern, erzählt Rühmann. Er sei zum Drehort gekommen, habe keinen Stuhl gehabt und sich einfach einen herumstehenden gegriffen. „Da kam ein Mann auf mich zu und sagte: Thomas, das ist jetzt ein Fehler. Das ist mein Stuhl!“ Der Mann sei Regisseur Bernhard Stephan gewesen – und den Stuhl des Regisseurs zu nehmen „ein absoluter Tabubruch“. „Aber Bernhard Stephan war nicht nachtragend. Wir haben dann super miteinander gearbeitet.“

In aller Freundschaft“: Dr. Heilmann denkt noch nicht an die Rente |  Luxemburger Wort

Alltag in der berühmten Sachsenklinik: Dr. Roland Heilmann (Thomas Rühmann) mit seinen Kolleginnen Dr. Kathrin Globisch (Andrea Kathrin Loewig, Mitte) und Dr. Maria Weber (Annett Renneberg). Foto: MDR / Saxonia Media / Rudolf Wernick

Fast nichts über Medizin gelernt

Obwohl er nun schon so lange im Fernsehen als Arzt zu sehen ist, habe er in all den Jahren fast nichts über Medizin gelernt. Das lehne er auch ab, weil er es vermessen finde, sagt Rühmann. „Schauspieler spielen Beziehungen zwischen Figuren, aber sie spielen keinen Beruf.“ Doch eine kleine Einschränkung macht er dann doch: „Ich sage jetzt nicht mehr blauer Fleck, sondern Hämatom. Also habe ich doch was gelernt.“

Dass Rühmann keinen Gedanken an einen Ruhestand verschwendet, liegt auch am MDR. Immer wieder haben die Verantwortlichen des Senders sich dafür entschieden, „In aller Freundschaft“ fortzusetzen. Fast 1.100 Folgen sind bislang gezeigt worden. Und mindestens bis August 2027 läuft sie weiter, wie der Mitteldeutsche Rundfunk jüngst mitteilte. Für die Staffeln 29 und 30 sollen demnach insgesamt 78 neue Folgen entstehen.

Seinen runden Geburtstag will der Schauspieler ordentlich feiern – und zwar in seinem Theater in Brandenburg, das ganz nah an der Grenze zu Polen liegt. „Ich habe einfach alle eingeladen, Familie, Freunde, auch Saxonia Media und die Stiftung Mitteldeutsche Kinderkrebsforschung. Also viele, viele Leute. Wir machen uns einen herrlichen Maiabend mit vielleicht offenem Theater. Mit befreundeten Musikern sitzen wir auf der Bühne und legen los. Und das nennen wir: Rühmann 7.0.“

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