„Meine Tochter hat geweint.“ Mit diesen Worten beschreibt Jan Kittmann, der beliebte GZSZ-Star, einen der emotionalsten Momente seiner bisherigen Karriere – und vielleicht auch seines Lebens. Für seine Rolle als Tobias in „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, der an Hodenkrebs erkrankt, hat sich der Schauspieler entschieden, einen radikalen Schritt zu gehen: Er rasierte sich alle Haare ab – live und echt während des Drehs. Eine Entscheidung, die nicht nur am Set Wellen schlägt, sondern vor allem im Privaten Spuren hinterlässt.

Tobias’ Diagnose trifft mitten ins Herz. Die Serie, bekannt für emotionale Tiefe und gesellschaftliche Relevanz, scheut sich nicht, das Thema Krebs offen und ehrlich zu behandeln. Doch was die Storyline noch eindrücklicher macht, ist die Bereitschaft des Schauspielers, diese Realität auch körperlich mitzutragen. Es war kein Trick, keine Maske, kein Perückenspiel – Jan Kittmann ließ seine Haare tatsächlich abrasieren. Die Szene wurde nicht nur gespielt, sondern erlebt.

Die bewegende Szene, in der Emily (gespielt von Anne Menden) ihrem Ehemann Tobias die Haare abschneidet, wurde so zu einem echten Moment zwischen zwei Schauspielern, die weit über das Drehbuch hinaus agieren. Für Jan war es ein Akt der Hingabe an seine Rolle, für Anne Menden eine zutiefst emotionale Herausforderung, ihren Kollegen so verletzlich zu sehen. Und für die Zuschauer ein Moment, der unter die Haut geht.

Doch während die GZSZ-Welt die Veränderung begrüßt, trifft sie Jan privat mit voller Wucht. Seine Frau wusste zwar, dass die Rasur bevorsteht – aber nicht wann. „Wie der Zufall es will, fiel es auf unseren Hochzeitstag“, erzählt Jan im Interview bei „Punkt 12“. Die Überraschung war groß, als er ohne Vorwarnung mit kahlem Kopf nach Hause kam. „Meine Frau war ziemlich sprachlos“, sagt er mit einem leichten Lächeln. Doch es war vor allem seine Tochter, die tief erschüttert war. „Sie hatte am meisten damit zu kämpfen“, gesteht Jan offen.

Und doch gab es auch Momente des Schmunzelns. Einige Kollegen erkannten ihn nach der Veränderung nicht mehr. „Ich wurde von Teammitgliedern gegrüßt, als wäre ich ein Fremder“, lacht Jan. Diese Reaktionen zeigen, wie stark das äußere Erscheinungsbild die Wahrnehmung beeinflusst – und wie tiefgreifend die Entscheidung war.

Aber nicht nur die optische Veränderung stand im Fokus. Für Jan Kittmann hatte die Storyline auch ganz persönliche Auswirkungen. Die intensive Zusammenarbeit mit der Deutschen Krebshilfe ließ ihn die Bedeutung von Vorsorge neu begreifen. Im Gespräch mit RTL+ erklärt er: „Ich will selbst versuchen, diese Vorsorgetermine einzuhalten, wenn sie anstehen, und kann nur alle ermutigen, das auch zu tun.“

Die Authentizität, mit der Jan diese Rolle spielt, verdient Respekt – nicht nur für seine schauspielerische Leistung, sondern auch für seinen Mut, Verletzlichkeit zu zeigen. Die Krankheit Krebs betrifft nicht nur den Körper, sondern auch das Umfeld, das Herz und die Psyche. Und Jan zeigt, dass Schauspiel mehr sein kann als Unterhaltung – es kann ein Spiegel des Lebens sein, ein Appell zur Achtsamkeit, ein Aufruf zur Menschlichkeit.

In einer Welt, in der viele lieber den einfachen Weg wählen, hat Jan Kittmann sich für den echten, schweren entschieden – aus Respekt vor den Menschen, die mit der Krankheit leben müssen. Seine Geschichte berührt, weil sie real ist. Und sie lässt uns mit einer wichtigen Frage zurück:

Was würdest du aufgeben – für die Wahrheit?