„Keine Mucke, keine Party“ – mit diesen resignierten Worten bringt Jonas seine Krise auf den Punkt. Doch was wirklich dahintersteckt, ist eine existenzielle Erschütterung, die seine Welt aus den Fugen hebt.
Jonas’ Weg war nie einfach. Nachdem er sich mit letzter Kraft von einem Bühnenunfall zurückgekämpft hatte, galt er als echtes Comeback-Wunder. Unter dem Namen „DJ JonSea“ eroberte er die Szene, füllte Clubs, bewegte Menschen. Die Beats waren seine Sprache, der Applaus seine Heilung.
Doch nun, ganz plötzlich, ist alles in Gefahr.
Was als Vorfreude auf eine neue Partyreihe begann, wird zum Albtraum. Jonas erfährt durch einen Anwalt, dass er seinen Künstlernamen „DJ JonSea“ nicht mehr benutzen darf. Das Label, bei dem er unterzeichnet hat – damals in einer Phase des Aufbruchs und der Euphorie – hält sämtliche Rechte an seinem Namen und den veröffentlichten Tracks. Der Schock ist tief. Jonas hat das Kleingedruckte ignoriert, blind vertraut, wie so viele junge Talente vor ihm.
Seine Verzweiflung ist greifbar. Nicht nur der Name ist weg – es ist seine Identität, seine Vergangenheit, seine Leistung. Auch seine Fans könnten sich abwenden, denkt er. Wer ist schon ein DJ ohne Musik?
Doch in der Dunkelheit zeigt sich ein Licht: Johanna. Mitfühlend, kämpferisch, unermüdlich an seiner Seite. Sie erinnert ihn an seine Stärke, seine Community: „100.000 Menschen folgen dir – nicht nur wegen deines Namens, sondern wegen dem, was du bist.“ Moritz stimmt ihr zu. Noch ist nicht alles verloren. Ein paar Songs gehören Jonas selbst, andere sind noch in Arbeit.
Es folgt eine Phase des Suchens. Ein neuer Künstlername soll her – etwas, das Jonas verkörpert, neu beginnt, aber nicht verleugnet, was war. Stundenlang brüten er und Johanna über Notizen, probieren Lautkombinationen, lassen Bedeutungen durchklingen.
Dann passiert es – nicht durch Planung, sondern durch Zufall. Das Wort „Seefeld“ fällt. Und es fühlt sich… richtig an. Klar, stark, ruhig und doch weit. Ein Neuanfang mit Anker in der Vergangenheit.
„Seefeld“ wird Jonas’ neue Identität. Plakate werden umgestaltet, Social-Media-Kanäle neu benannt. Der Wandel ist sichtbar, aber noch fragil.
Ob seine Fans ihn unter neuem Namen genauso lieben werden? Ob die Clubs ihm wieder eine Chance geben? Ob „Seefeld“ die gleiche Kraft entfalten kann wie einst „JonSea“?
Diese Fragen treiben Jonas um – doch er ist bereit, zu kämpfen. Vielleicht liegt genau in dieser Unsicherheit die wahre Stärke eines Künstlers: sich immer wieder neu zu erfinden, ohne den eigenen Kern zu verlieren.
Wird Jonas unter „Seefeld“ neu durchstarten – oder bleibt sein Comeback nur ein Traum, der in Vertragszeilen erstickt?