„Ich erinnere mich an nichts… oder will ich es nur nicht?“
In der neuen Folge Unruhige Nächte wird das Gewöhnliche zum Unerklärlichen – und das Verborgene zur emotionalen Bedrohung. Denn gleich zwei Geschichten entfalten sich zwischen Wahrheit, Sehnsucht und der Angst vor dem eigenen Versagen.
Frank Geißler, ein gestandener Schweißer, wird nach einem Sturz von einem Baugerüst mit einer Knieverletzung in die Sachsenklinik eingeliefert. Der Unfall sieht zunächst banal aus – doch schon beim ersten Gespräch wird Dr. Maria Weber stutzig. Auch Dr. Philipp Brentano registriert: Frank weicht aus, lenkt ab, wirkt… abwesend. Auf die direkte Frage, was den Sturz verursacht hat, gibt er nur ein müdes Schulterzucken. War es Alkohol? Ein Blackout? Oder liegt die Wahrheit tiefer verborgen?
Maria spürt: Hier stimmt etwas nicht. Doch das eigentlich Gefährliche beginnt auf einer ganz anderen Ebene – denn Frank flirtet. Nicht plump, nicht übergriffig, sondern charmant, aufmerksam. Genau auf jene verletzliche Weise, die etwas in Maria berührt, das sie zu lange ignoriert hat. Seit Monaten funktioniert sie nur noch, trägt Verantwortung, heilt – aber fühlt dabei immer weniger. Und plötzlich steht da ein Mann, der sie sieht. Nicht als Ärztin. Als Frau. Ein Lächeln, ein Nebensatz – und Maria muss sich selbst fragen: Will ich das? Und was macht das mit mir?
Währenddessen ringt Dr. Roland Heilmann mit einem ganz anderen Schmerz: dem der verpassten Gelegenheit. Seine Begegnung mit Katja Brückner in der Straßenbahn war mehr als ein Zufall – es war Hoffnung. Doch als sie ihn später mit seiner alten Studienfreundin Konstanze Brinkmann sieht, in einer augenscheinlich vertrauten Situation, zieht Katja sich zurück. Kein Anruf. Kein Wort. Nur Schweigen.
Und dann steht sie plötzlich wieder da – vor ihm. Direkt. Ohne Vorwarnung. Roland bleibt kaum Zeit zu denken. Nur zu handeln. Zwischen ihnen liegt ein Moment aus Zweifel und ungesagten Worten, der alles kosten könnte. „Es war ein Missverständnis“, sagt er. Doch genügt das? Oder hat seine Vergangenheit schon wieder einmal verhindert, dass er in der Gegenwart glücklich wird?
Im Behandlungszimmer offenbart sich unterdessen Franks wahre Geschichte: kein Alkohol, keine Ausrede – sondern ein medizinisches Problem, das er aus Scham verdrängt hat. Der Vorfall auf der Baustelle war nur das sichtbare Symptom einer tieferen Erkrankung. Maria, zwischen professioneller Distanz und emotionalem Dilemma, muss sich entscheiden: hilft sie dem Mann – oder schützt sie sich selbst?
Diese Folge lässt keinen Stein auf dem anderen. Denn manchmal beginnt das größte Chaos nicht im Körper – sondern im Herzen.
Wie sehr dürfen sich Ärzt:innen in das Leben ihrer Patienten einfühlen, ohne sich selbst zu verlieren?