„Ich bin kein Pflegefall.“ Mit diesen Worten verschanzt sich Henning Brehmer hinter seiner Fassade aus Stolz und Verdrängung. Seit sechs Jahren lebt er mit der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn, doch erst jetzt wird klar, wie sehr sie ihn und seine Ehe zu zermürben droht. Der Notfalleinlieferung wegen starker Blutungen folgen neue Untersuchungen – doch Henning blockt alles ab. Für seine Frau Lisa ist es kaum auszuhalten: Er lässt keine Nähe zu, keine Hilfe, keine Hoffnung.
Assistenzarzt Ivo Maric, jung, idealistisch und voller Mitgefühl, erkennt den psychischen Abgrund, in dem Henning gefangen ist. Doch all seine Versuche, an ihn heranzukommen, prallen an Hennings starrer Haltung ab. Was als Routinefall beginnt, wird für Ivo zu einer Mission: Kann er einen Mann retten, der sich selbst längst aufgegeben hat?
Gleichzeitig rutscht Wolfgang Berger in ein berufliches und persönliches Dilemma. Bei dem Versuch, sich bei Geraldine Vogt, der knallharten Controllerin des Klinikverbundes, beliebt zu machen, endet ein Missgeschick dramatisch: Er bricht ihr versehentlich den Finger. Statt die Wahrheit zu sagen, verstrickt sich Berger in eine Lüge – eine, die Matteo Moreau direkt betrifft. Dr. Matteo soll die Fraktur operieren, doch Geraldine macht schnell klar, dass sie von seiner schroffen Art nicht viel hält. Als sich die Spannungen zwischen allen Beteiligten zuspitzen, beginnt Berger ein Kartenhaus aus Lügen zu errichten, das jederzeit einstürzen könnte.
Und dann ist da noch Leyla Sherbaz, die eigentlich einen wohlverdienten Urlaub in Schweden geplant hatte. Ben Ahlbeck will sie überreden, sich eine Auszeit zu gönnen – doch als Sofia, eine Kollegin, einen folgenschweren Fehler macht, ist es plötzlich Ben, der kalte Füße bekommt. Pflichtgefühl oder Partnerschaft? Leyla ist entsetzt. Schon wieder stellt Ben die Arbeit über ihre Beziehung.
Zwischen emotionalen Zerreißproben und medizinischem Krisenmanagement geraten alle Figuren an ihre Grenzen. Vertrauen wird auf die Probe gestellt, Loyalitäten wanken – und am Ende steht eine Frage im Raum: Was passiert, wenn man nicht mehr helfen darf, obwohl man helfen muss?
Wie viel Wahrheit kann eine Beziehung, ein Beruf, ein Mensch ertragen?