Die Rosenheim Cops Staffel 1 Folge 2
In der zweiten Episode der beliebten Krimiserie Die Rosenheim Cops nimmt die Handlung an Fahrt auf und führt die Zuschauer tief in ein Geflecht aus Lügen, Intrigen und persönlichen Verstrickungen, das die Idylle des oberbayerischen Rosenheims gehörig durcheinanderbringt. Während die Kommissare Korbinian Hofer und Ulrich Satori noch dabei sind, sich an ihre Zusammenarbeit zu gewöhnen, werden sie mit einem besonders verzwickten Fall konfrontiert: ein Mord in Verbindung mit einem Brandanschlag, bei dem gleich mehrere Personen ins Visier der Ermittler geraten.
Alles beginnt früh am Morgen, als Hofer und Satori erfahren, dass im „Dudelberger“, einer bekannten Rosenheimer Kneipe, ein Toter aufgefunden wurde. Der Ermordete ist ausgerechnet ein Koch, der in der Kneipe arbeitete – ein gewisser Herr Wenger. Doch damit nicht genug: In derselben Nacht brennt auch noch eine alte Mühle ab, die schon lange leer stand. Schnell wird klar, dass es sich hierbei um Brandstiftung handelt, denn am Tatort finden die Ermittler eindeutige Spuren von Brandbeschleuniger. Sofort stellt sich die Frage, ob es eine Verbindung zwischen dem Mord und dem Brand geben könnte.
Die ersten Ermittlungen führen Hofer und Satori zu Hermann Stoß, einem bekannten Geschäftsmann, der die Mühle besaß. Stoß wirkt wenig betroffen von dem Verlust, was die Kommissare stutzig macht. Er war zudem einer der letzten, die Wenger lebend gesehen haben. Laut seiner Aussage hatten die beiden an diesem Abend noch gemeinsam im „Dudelberger“ zusammengesessen, bis Wenger plötzlich meinte, er müsse noch etwas erledigen. Kurz darauf wurde er erschossen aufgefunden. Stoß will jedoch nichts gehört oder bemerkt haben – eine Darstellung, die den Ermittlern merkwürdig vorkommt, zumal er kein stichhaltiges Alibi vorweisen kann.
Ein weiterer Verdächtiger gerät ins Spiel: Kilian Gollinger, der Wirt der Kneipe. Gerüchte zufolge hatte er in letzter Zeit immer wieder Streit mit Wenger und soll zudem bei ihm in erheblichem Geldschulden gestanden haben. Gollinger weist die Vorwürfe zwar entschieden zurück und beteuert, Wenger lediglich Geld für Einkäufe anvertraut zu haben, doch die Ermittler bleiben skeptisch. Sein Verhalten wirkt angespannt, und seine Angaben widersprechen teilweise dem, was andere Zeugen berichten.
Interessant wird es, als Gollinger behauptet, er habe die Tatnacht bei seiner Freundin Elfi Reismüller verbracht, einer jungen Frau, die im neuen Fitnessstudio in der Stadt arbeitet. Elfi bestätigt zunächst diese Aussage, doch Hofer spürt sofort, dass die Geschichte nicht ganz stimmig ist. Sein Bauchgefühl sagt ihm, dass es sich bei diesem Alibi um eine Schutzbehauptung handeln könnte – möglicherweise aus Angst oder Loyalität gegenüber Gollinger.
Parallel dazu taucht ein wichtiges Indiz auf: Die ballistische Untersuchung ergibt, dass Wenger mit einer seltenen chinesischen Pistole, Typ 64, erschossen wurde. Diese Waffe ist nicht nur ungewöhnlich, sondern verfügt auch über eine schallgedämpfte Schussfunktion, was erklärt, warum niemand den Schuss gehört hat. Die Spur führt die Kommissare in die Kreise des illegalen Waffenhandels. Durch einen Tipp erfahren sie, dass ein solcher Waffentyp tatsächlich kürzlich in der Gegend verkauft wurde – und der Name des Käufers lautet angeblich: Kilian Gollinger.
Währenddessen gerät auch Stoß weiter unter Druck. Bei genauerer Überprüfung stellt sich heraus, dass er hoch verschuldet war und von einem Abriss der alten Mühle profitiert hätte. Ein Brand mit Versicherungszahlung hätte seine finanziellen Probleme auf einen Schlag lösen können. Doch war er auch am Mord an Wenger beteiligt? Oder hat er Gollinger die Drecksarbeit machen lassen?
Die Ermittlungen nehmen eine neue Wendung, als sich die Aussagen von Elfi Reismüller verändern. Unter dem Druck Hofers gesteht sie schließlich, dass Gollinger in jener Nacht nicht bei ihr war. Damit fällt sein Alibi in sich zusammen. Zugleich offenbart sie, dass Wenger und sie selbst eine heimliche Affäre hatten und gemeinsam planten, nach Spanien auszuwandern. Für Gollinger war das ein schwerer Schlag – die Frau, die er liebte, wollte ihn verlassen, und sein Geschäft stand vor dem Ruin. Nun haben die Ermittler sowohl ein Motiv als auch eine Tatwaffe, die zu ihm passen könnte.
Doch die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Hermann Stoß wird schließlich überführt, den Brandanschlag auf die Mühle in Auftrag gegeben zu haben. Er gesteht, Gollinger dafür bezahlt zu haben, die Mühle in Flammen zu setzen, um die Versicherungssumme zu kassieren. Dabei will er jedoch nichts vom Mord an Wenger gewusst haben. Für Hofer und Satori ergibt sich so ein doppeltes Motivgeflecht: Gollinger, der Wenger aus Eifersucht und Angst vor finanzieller Katastrophe erschossen haben könnte, und Stoß, der seine eigenen illegalen Machenschaften vertuschen wollte.
Die Spurensicherung bringt schließlich den entscheidenden Beweis: In Wengers Wohnung wird ein Schuldschein über 25.000 D-Mark gefunden, unterschrieben von Gollinger. Dieses Dokument zeigt eindeutig, dass die beiden Männer tief verstrickt waren und dass Wenger einen erheblichen Druck auf Gollinger ausüben konnte. Als Elfi Reismüller schließlich emotional zusammenbricht, gesteht sie, dass sie in der Tatnacht mit Wenger zusammen war und ihn in einem Streit aus Versehen erschossen hat. Sie wollte ihn nur bedrohen, doch der Schuss löste sich unbeabsichtigt. In ihrer Panik schob sie die Tat Gollinger in die Schuhe, während dieser gleichzeitig in den Brand von Stoß verwickelt war.
Am Ende wird die Wahrheit ans Licht gebracht: Elfi Reismüller ist die Mörderin, wenn auch aus einem impulsiven Affekt heraus. Gollinger ist wegen Brandstiftung und illegalem Waffenbesitz schuldig, Stoß wegen Anstiftung und Versicherungsbetrugs. Die Fälle von Mord und Brandstiftung hängen enger zusammen, als die Ermittler zunächst ahnten – und zeigen einmal mehr, dass selbst in einer idyllischen Kleinstadt wie Rosenheim dunkle Leidenschaften, Verrat und Habgier die Oberhand gewinnen können.
Für Hofer und Satori bleibt neben der erfolgreichen Aufklärung die Erkenntnis, dass ihre Zusammenarbeit immer besser funktioniert. Trotz aller unterschiedlichen Ansichten – Hofer bodenständig-bayerisch, Satori eher rational und analytisch – ergänzen sie sich als Team perfekt. Mit trockenem Humor und unerschütterlicher Geduld gelingt es ihnen, auch diesen komplizierten Fall zu lösen.
So endet die zweite Episode mit einer Mischung aus Erleichterung und Nachdenklichkeit. Erleichterung darüber, dass der Mörder überführt ist – und Nachdenklichkeit über die Abgründe menschlicher Gefühle, die selbst im scheinbar beschaulichen Rosenheim jederzeit zur tödlichen Gefahr werden können.