In einer emotionalen Lesung in Berlin gibt Ronja Forcher – bekannt als Lilli Gruber aus Der Bergdoktor – ihren Fans einen tiefen Einblick in eine bislang verborgene Seite ihres Lebens. Die lebensfrohe Schauspielerin, die seit 2008 fester Bestandteil der Serie ist, zeigt sich verletzlich, ehrlich und zutiefst menschlich. Was sie offenbart, ist kein einfacher Promi-Moment – es ist eine wahre Lebensgeschichte, die ihre Kindheit, ihren Charakter und ihre Sicht auf das Leben für immer geprägt hat.
Ronja erzählt von einer besonderen Freundschaft, die sie nie losgelassen hat: Sarah, ihre beste Freundin aus Kindertagen, litt an einer extrem seltenen Krankheit, die sie in jungen Jahren optisch alt wirken ließ – eine Realität, die beide Mädchen schon früh mit der Endlichkeit des Lebens konfrontierte. Trotz aller Schwere beschreibt Ronja diese Zeit nicht als dunkel, sondern als bereichernd. Sarah war für sie nicht „die Kranke“, sondern einfach ihre Freundin. Ein fester Bestandteil ihres Alltags. Erst nach Sarahs Tod wurde Ronja bewusst, wie außergewöhnlich diese Verbindung wirklich war – und wie stark sie sie geformt hat.
Viele Jahre lang schwieg Ronja über dieses prägende Kapitel. Nicht, weil sie sich dafür schämte, sondern weil sie auf den richtigen Moment wartete – einen, der der Bedeutung gerecht wird. „Ich wusste, wenn ich die Tür einmal öffne, geht sie nicht mehr zu“, erklärt sie bei der Lesung. Die Sorge, dass jemand denken könnte, sie nutze den Tod ihrer Freundin als emotionale Bühne, saß tief. Doch nun, mit 28 Jahren, spürte sie, dass die Zeit reif ist. Ihre Autobiografie „Für immer an meiner Seite“ ist nicht nur ein Tribut an Sarah, sondern auch ein Aufruf zu Empathie, Offenheit und Menschlichkeit.
Was sie besonders bewegt hat: Die Reaktionen. Fremde Menschen meldeten sich, erzählten ihr von ihren eigenen Verlusten, Krankheiten, Ängsten. Die Verbindung, die sie mit ihrer Geschichte geschaffen hat, ist weit über das hinausgegangen, was sie sich je erträumt hätte. Und auch wenn sie nervös war, wie ihre Fans auf diese „andere Seite“ von ihr reagieren würden – die Resonanz war überwältigend positiv.
Im Gespräch mit Journalisten reflektiert Ronja tief: „Ich hätte so gern, dass alle Sarah kennenlernen könnten.“ Ihre Augen glänzen dabei nicht nur vor Trauer, sondern auch vor Stolz. Denn obwohl ihre Freundin schon lange tot ist, lebt sie weiter – in Erinnerungen, in den Worten dieses Buches, in dem Herz der Schauspielerin. Diese Freundschaft war nicht nur eine emotionale Stütze, sie half ihr auch, bei sich zu bleiben in einer Welt, die oft Erwartungen und Rollen aufzwingt.
Auch heute noch pflegt Ronja den Kontakt zu Sarahs Eltern – etwas, das ihr wichtig war, bevor sie ihre Geschichte öffentlich machte. „Ich wollte ihren Segen, ihre Zustimmung. Und ich bin so dankbar, dass ich sie bekommen habe“, betont sie. Die Familie ist froh, dass Sarahs Wesen durch die Erzählung weiterleben kann – nicht als Tragödie, sondern als Lichtstrahl.
Neben der persönlichen Ebene nutzt Ronja diese Erfahrung auch für eine gesellschaftliche Botschaft. Sie spricht über das Anderssein, über Vorurteile und Berührungsängste – über all die kleinen Mauern, die Menschen trennen Ihr Wunsch: Dass mehr Menschen die Augen öffnen für Begegnungen mit anderen – Menschen mit Behinderung, mit anderer Herkunft oder Sexualität. „Das macht unsere Gesellschaft schön“, sagt sie mit Nachdruck. „Ich hoffe, dass sie bunt bleibt.“
Diese bewegende Enthüllung ist nicht Teil einer Serienhandlung – und doch könnte sie es sein. Denn in Der Bergdoktor geht es immer wieder um Hoffnung, Heilung und die Kraft der Menschlichkeit. Und genau diese Werte verkörpert Ronja Forcher – nicht nur in ihrer Rolle als Lilli, sondern ganz besonders im echten Leben.