Die Idylle am Wilden Kaiser ist trügerisch. Was als friedlicher Morgen beginnt, verwandelt sich binnen Stunden in einen Albtraum, der ganz Ellmau erschüttert – und Dr. Martin Gruber vor eine der emotional schwersten Entscheidungen seines Lebens stellt.
Prolog: Das Verschwinden
Es ist ein klarer, kühler Frühlingstag, als der achtjährige Leo Tannhofer wie gewohnt allein zur Schule gehen will. Er kennt den Weg, er kennt den Wald. Es ist sein tägliches Abenteuer, bei dem er Eichhörnchen zählt und Stöcke sammelt. Doch an diesem Tag kommt Leo nie in der Schule an.
Seine Mutter Nina, alleinerziehend, gerät in Panik. Die Polizei wird eingeschaltet. Suchtrupps werden losgeschickt, auch Hans und Lilli helfen mit. Die gesamte Region steht Kopf. Martin Gruber, der Leo seit Jahren kennt, lässt alles stehen und liegen – er weiß: jede Stunde zählt.
Kapitel 1: Die Vergangenheit holt ein
Während der Suche stoßen Martin und ein Polizist auf Spuren im Wald – Fußabdrücke eines Erwachsenen neben denen eines Kindes. Kein Tierangriff. Kein Unfall. Leo wurde entführt.
Und dann taucht ein Name auf, der längst vergessen schien: Felix Tannhofer, Leos Vater. Vor fünf Jahren hatte er die Familie ohne Vorwarnung verlassen – psychisch labil, arbeitslos, verschwunden. Seitdem kein Lebenszeichen.
Doch plötzlich ist Felix wieder da. Und zwar bei Martin in der Praxis. Er gibt vor, sich wegen Panikattacken behandeln zu lassen. Aber Martin erkennt sofort: Felix hat etwas zu verbergen. Seine Augen zucken, seine Worte sind vage, seine Hände zittern.
Martin stellt ihn zur Rede. Felix behauptet:
„Ich wollte nur mein Kind sehen. Ich habe ihn nicht mitgenommen.“
Doch Martin glaubt ihm nicht. Und auch Nina, die völlig am Boden zerstört ist, glaubt nur eines: Felix ist gefährlich.
Kapitel 2: Das Versteck
Nach 48 Stunden intensiver Suche finden die Bergretter schließlich Hinweise auf ein abgelegenes Jagdhaus tief im Wald. Als sie ankommen, ist das Haus verlassen. Doch innen finden sie Leos Rucksack. Und ein Bild, das Leo selbst gezeichnet hat: ein Mann mit Bart, lächelnd, Hand in Hand mit einem Kind. Darunter steht: „Papa.“
Die Polizei will Haftbefehl gegen Felix erwirken, doch Martin hat Zweifel. Er kennt Felix als labil – aber nicht gewalttätig. Und dann erinnert er sich: Felix war einst Patient bei ihm – mit deutlichen Anzeichen einer dissoziativen Identitätsstörung.
Was, wenn Felix sich selbst nicht erinnern kann? Was, wenn eine zweite Persönlichkeit Leo entführt hat – ohne dass Felix es weiß?
Kapitel 3: Martin gegen alle
Martin steht vor einem moralischen Dilemma. Die Polizei will Felix sofort festnehmen. Nina verlangt Gerechtigkeit. Aber Martin bittet um 24 Stunden – er glaubt, dass er allein durch Gespräche mit Felix den Aufenthaltsort von Leo herausfinden kann.
Er sucht ihn auf – allein, ohne Polizei. In einer intensiven, fast hypnotischen Sitzung in der Praxis, konfrontiert Martin Felix mit der Vergangenheit, mit Fotos, mit Leos Stimme auf einem alten Anrufbeantworter, mit Musikstücken, die er als Vater immer vorgespielt hat.
Und plötzlich geschieht es: Felix weint. Sein Blick wird starr. Er sagt mit fremder Stimme:
„Leo ist in der alten Hütte beim See. Ich habe ihm versprochen, dass Mama kommt…“
Kapitel 4: Der Wettlauf gegen die Zeit
Martin alarmiert Hans, die Polizei und die Bergrettung. Ein Helikopter wird bereitgestellt. Ein Sturm zieht auf, der See droht über die Ufer zu treten. Wenn Leo dort allein ist – in einem Holzhaus ohne Heizung, ohne Nahrung – wird er nicht mehr lange überleben.
In einem dramatischen Einsatz landen Martin und die Retter am Ufer. Die Hütte ist halb eingestürzt, der Wind heult durch die Wände. Drinnen: Leo. Unterkühlt, aber lebendig. Mit zitternder Stimme fragt er:
„Kommt Papa jetzt auch nach Hause?“
Kapitel 5: Die Konsequenz
Leo wird ins Klinikum geflogen. Martin begleitet ihn. Felix stellt sich freiwillig der Polizei. Er versteht nun, was geschehen ist – und will sich therapieren lassen. Für Nina bleibt ein Scherbenhaufen, aber sie ist Martin zutiefst dankbar.
Martin Gruber steht am Ende des Tages allein auf der Terrasse des Gruberhofs. Die Berge liegen still da, der Sturm hat sich verzogen. Aber in ihm tobt noch das Nachbeben dieser Tage. Er weiß: Medizin heilt Körper – doch um Herzen zu retten, braucht es Mut, Geduld und Mitgefühl.
Fazit:
Mit dieser Folge öffnet Der Bergdoktor – Staffel 19 neue emotionale Tiefen:
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Ein vermisstes Kind,
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eine psychische Erkrankung,
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ein Vater, der zwischen Täter und Opfer steht,
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und Martin Gruber, der einmal mehr nicht nur Arzt ist – sondern Retter von Seelen.
Die Zuschauer erwartet eine hochemotionale Episode voller Spannung, innerer Zerrissenheit und berührender Momente – wie man es vom Bergdoktor kennt, nur noch intensiver.