Nach Wochen voller Schmerz, Angst und innerer Kämpfe ist Anne plötzlich spurlos verschwunden – und nur ein einziger Abschiedsbrief bleibt zurück.
Am frühen Morgen entdeckt Martin den kleinen Zettel auf dem Küchentisch. Zitternd liest er die Worte, die sich in sein Herz brennen:
„Ich liebe euch. Aber ich kann nicht mehr kämpfen.“
Sofort bricht Panik aus. Leo wählt verzweifelt Annes Nummer – doch das Telefon bleibt stumm. Lilli läuft hektisch durchs Dorf, fragt jeden, der ihr begegnet. Hans alarmiert die Polizei. Die Frage steht brutal im Raum:
War es ein Abschied für immer? Hat Anne ihr Leben beendet? Oder plant sie, für immer zu verschwinden?
Die letzten Tage hatte Anne sich mehr und mehr zurückgezogen. Leise und in sich gekehrt hatte sie Lilli eines Abends anvertraut:
„Manchmal ist Gehen der einzige Weg, nicht unterzugehen.“
Die Suche führt schließlich zum See. Dort – auf einer Bank am Ufer – finden sie Annes Jacke. Kein Handy. Kein Hinweis. Nur der kalte Wind und das endlose Wasser. Martin kniet nieder, berührt die leere Bank mit zitternder Hand und flüstert:
„Bitte… nicht du auch.“
Stunden vergehen. Die Polizei stellt das Gebiet um den See großräumig ab, Taucher werden angefordert. Die Angst schneidet wie ein Messer durch die Luft. Jeder Blick, jedes Geräusch lässt die Hoffnung schwanken zwischen Licht und Dunkelheit.
Dann – ein Anruf. Die Polizei meldet sich.
„Wir haben jemanden gefunden.“
Alle halten den Atem an. Doch die Erleichterung bleibt aus: Es ist nicht Anne. Es ist eine verwirrte Frau aus einem benachbarten Ort, die sich im Wald verirrt hatte.
Die Verzweiflung wächst. Martin klammert sich an jeden Strohhalm. Immer wieder geht er den Abschiedsbrief durch – sucht zwischen den Zeilen nach einem versteckten Hinweis, einer Botschaft, einem Zeichen, dass Anne noch lebt.
Und dann – eine Entdeckung. Leo findet in Annes Zimmer ein Notizbuch, verborgen unter ihrem Bett. Zwischen wirren Gedanken, Gedichten und Tränenflecken ein Eintrag, datiert auf die Nacht ihres Verschwindens:
„Wenn ihr mich sucht – folgt dem Pfad, den ich einst geliebt habe.“
Ein Rennen gegen die Zeit beginnt. Martin, Hans und Lilli machen sich auf, den Pfad zu finden. Alte Erinnerungen führen sie zu einem abgelegenen Berghang, einem Ort, an dem Anne und Martin früher oft waren – ihr geheimer Rückzugsort.
Und tatsächlich: Am Rand des Abgrunds, zwischen den schneebedeckten Bäumen, entdecken sie Spuren – kleine, leichte Fußabdrücke, die im frischen Schnee enden. Dort, wo der Abgrund beginnt.
Martin schreit Annes Namen in die Nacht hinaus, seine Stimme bricht.
Doch statt der erwarteten Stille hallt plötzlich ein schwaches Echo zurück – ein leises Wimmern, kaum hörbar. Hoffnung flammt auf. Atemlos folgen sie dem Geräusch – und dann, zwischen Felsen und Eis, finden sie Anne.
Lebendig, aber am Ende ihrer Kräfte, zusammengekauert in einer Felsspalte.
Tränenüberströmt schließt Martin sie in die Arme. Anne flüstert:
„Ich wollte nicht sterben… ich wollte nur endlich Frieden.“
Im Schutz der Umarmung, inmitten der gnadenlosen Natur, keimt eine Hoffnung: Vielleicht gibt es noch einen Weg zurück – zurück ins Leben, zurück zur Liebe.
Doch der Weg wird steinig sein. Und die nächste Folge von Der Bergdoktor verspricht:
Mehr Drama, mehr Schmerz – aber auch eine zweite Chance.
Cliffhanger: Ein Anruf kommt. Die Polizei hat jemanden gefunden – aber es ist nicht Anne…