Seit 1998 spielt Rühmann den charismatischen und stets loyalen Dr. Roland Heilmann – das Rückgrat der Sachsenklinik, für viele Zuschauer:innen ein Stück Fernsehheimat. Doch nun rückt sein möglicher Ausstieg näher: Der Vertrag des beliebten Schauspielers wurde zwar verlängert, aber eben nur für zwei weitere Jahre – bis 2027. Danach? Ein großes Fragezeichen.
Für Thomas Rühmann ist das jedoch kein Grund zur Panik. Im Gegenteil: Der 70-Jährige zeigt sich überraschend gelassen. „Es ist schön zu wissen, dass ich noch zwei Jahre durch die Gegend stiefeln kann“, sagt er im Interview – und spricht damit wohl auch vielen Fans aus der Seele. Doch zwischen den Zeilen schwingt auch eine leise Melancholie mit. Er habe nicht sicher sein können, ob die ARD in Zeiten von Sparzwängen überhaupt verlängern würde.
Tatsächlich hatte Rühmann, wie viele andere Kolleg:innen, mit einem möglichen Ende gerechnet. Der öffentlich-rechtliche Sender steht unter enormem Spardruck: Bis 2028 sollen 160 Millionen Euro eingespart werden. Dass die Kultserie „In aller Freundschaft“ trotzdem fortgesetzt wird, ist ein kleines TV-Wunder – wenn auch mit Kompromissen. Künftig wird es pro Staffel nur noch 39 statt der gewohnten 42 Folgen geben.
Die Entscheidung des MDR-Rundfunkrats zur Fortsetzung der Staffeln 29 und 30 wurde bereits im Mai 2025 getroffen. Die neuen Folgen werden ab Herbst 2025 bis Sommer 2027 produziert – dann endet auch Rühmanns aktueller Vertrag. Was danach geschieht, bleibt offen. Doch der Schauspieler weiß um die Vergänglichkeit seines Berufs: „Was dann wieder ist, weiß man als Schauspieler sowieso nicht.“
Bemerkenswert ist, wie sehr Rühmann seine Arbeit bei IaF auch nach all den Jahren noch wertschätzt. „Ich bin ein wiederholender Typ. Ich kann Dinge lange aushalten“, erklärt er. Trotz gelegentlicher Herausforderungen sei er stets gern am Set gewesen. Ein Seitenhieb auf jene Kolleg:innen, die dem Druck des Serienalltags nicht so lange standhalten? Vielleicht. Sicher aber ein Zeichen für seine tiefe Verbundenheit mit Rolle und Produktion.
Der Mann, der so viele bewegende Geschichten verkörpert hat, wird die Sachsenklinik also noch mindestens zwei Jahre lang prägen – in einer Fernsehlandschaft, die sich rasant verändert. Dass Rühmanns Figur Roland Heilmann zu den letzten echten Konstanten des deutschen Fernsehens gehört, macht seinen möglichen Abschied umso bedeutungsvoller.
Auch wenn sein Abschied noch nicht konkret terminiert ist, haben diese jüngsten Entwicklungen bereits eine neue Dynamik in Gang gesetzt: Wie wird Roland aussteigen – wenn es soweit ist? Mit einem großen Knall? Mit einem leisen Rückzug? Oder gar mit einem Serientod?
Eines steht fest: Der Tag, an dem „In aller Freundschaft“ ohne Dr. Heilmann auskommen muss, wird ein Einschnitt sein – für die Serie, für die Fans und für das deutsche Fernsehen insgesamt.
Was denkst du: Sollte Roland die Klinik nach so vielen Jahren mit einem emotionalen Finale verlassen – oder wäre ein sanfter Übergang der bessere Weg?