Nathalie spürt es in dem Moment, in dem sie seinen Namen hört – einen kalten Stich im Herzen, der sich langsam in Angst verwandelt. Maximilian von Altenburg ist zurück in Essen. Doch dieses Mal bringt er nicht nur seine dunkle Aura mit sich, sondern auch eine rätselhafte Frau an seiner Seite, deren Präsenz alle Alarmglocken in Nathalie schrillen lässt. Der Schmerz vergangener Konflikte, gebrochener Versprechen und gefährlicher Allianzen kehrt in ihr Gedächtnis zurück – doch diesmal ist die Angst nicht um sich selbst, sondern um Diego.
Was hat Maximilian vor? Warum gerade jetzt? Und wer ist diese Frau, die ihn begleitet – mit ihrem durchdringenden Blick, der keine Emotion verrät?
Die Ankunft ist unspektakulär und genau das macht sie so bedrohlich. Maximilian lässt sich nicht feiern. Kein Auftritt, keine Erklärung – einfach nur ein stilles Einziehen in eine Suite im Zentrum von Essen, diskret organisiert und doch präzise kalkuliert. Doch das Gerücht verbreitet sich wie ein Lauffeuer: Maximilian lebt – und er ist nicht allein zurückgekehrt.
Nathalie erfährt es durch einen anonymen Tipp, der sie mitten in der Nacht erreicht. Die Nachricht ist kryptisch, nur ein Satz: „Halte Diego von Maximilian fern – oder du verlierst ihn.“ Sie friert. Noch vor wenigen Tagen war sie sich sicher gewesen, dass der Albtraum endgültig vorbei sei. Diego, inzwischen stabil, auf dem Weg zurück ins Leben – mit neuen Projekten, einem vagen Frieden in seinem Blick und Hoffnung in der Stimme. Doch nun gerät alles erneut ins Wanken.
Sie vertraut sich Isabelle an, die sie mit einer Mischung aus Skepsis und Sorge ansieht. „Vielleicht willst du in allem ein Muster sehen, Nathalie“, sagt sie, doch der Zweifel steht auch ihr ins Gesicht geschrieben. Zu viele offene Rechnungen. Zu viele unbeantwortete Fragen.
Währenddessen beobachten wir Maximilian, wie er mit seiner Begleiterin durch Essen spaziert – anonym, kontrolliert, beinahe unsichtbar. Ihr Name ist Gabriella. Niemand kennt sie. Niemand weiß, woher sie kommt. Und doch ist sie wie ein Schatten an seiner Seite. Mal wirkt sie wie eine Vertraute, mal wie eine Marionettenspielerin. Die Art, wie Maximilian ihr zuhört – aufmerksam, fast unterwürfig – lässt erahnen, dass sie mehr ist als nur eine Begleitung.
In einer Szene, die zugleich ruhig und bedrohlich ist, betreten sie ein altes Bürogebäude am Rande der Stadt. Es war einst ein Teil von Maximilians früherem Imperium. Die Räume sind leer, die Fenster verdunkelt. „Hier beginnt alles neu“, sagt Gabriella leise. Maximilian nickt. „Aber diesmal ohne Schwäche. Ohne Herz.“ Sie lächelt. „Ohne Nathalie.“
Was führen sie im Schilde?
In der Zwischenzeit wächst Nathalies Unruhe. Sie beschließt, Diego nichts von der Nachricht zu sagen – noch nicht. Doch ihr Verhalten verändert sich. Sie beobachtet ihn. Stellt Fragen. Versucht, ihn davon abzuhalten, sich zu sehr in öffentliche Projekte zu stürzen. Diego, sensibel für jede Veränderung, spürt sofort, dass etwas nicht stimmt. „Vertraust du mir nicht mehr?“, fragt er, mit einer Verletzlichkeit, die sie erschüttert. Doch wie soll sie ihm erklären, dass ihr Misstrauen nicht ihm gilt, sondern einem Geist aus der Vergangenheit, der nie ganz verschwunden ist?
Die Situation eskaliert, als Maximilian plötzlich vor ihr steht – ganz ohne Ankündigung, mitten im Zentrum von Essen. Kein Lächeln. Kein Sarkasmus. Nur ein Blick, der alles sagt: Ich bin zurück – und du kannst nichts dagegen tun. Gabriella steht ein paar Schritte hinter ihm, fast wie ein Schatten. Die Spannung zwischen den beiden Frauen ist sofort spürbar. Kein Wort wird gewechselt. Doch das Eis zwischen ihnen könnte Welten zerschneiden.
„Ich bin nicht hier wegen dir“, sagt Maximilian kühl. „Aber du wirst ohnehin alles wieder auf dich beziehen, oder?“ Dann geht er. Ohne Erklärung. Ohne Ziel. Und doch mit einem Plan, den nur er kennt.
Nathalie ist wie gelähmt. Sie weiß, dass der eigentliche Angriff noch bevorsteht. Dass Maximilian nicht zurückkehrt, um in Frieden zu leben. Er ist hier, um etwas zu vollenden. Etwas, das einst begonnen hat – mit ihr, mit Diego, mit allem, was sie verloren haben. Und Gabriella? Sie ist nicht einfach nur Teil davon. Sie ist der Schlüssel.
Was keiner ahnt: Während alle Welt spekuliert, was Maximilian wirklich will, ist Gabriella bereits im Gespräch mit einem alten Kontakt von ihm – jemandem, der einst für ihn Dinge erledigt hat, für die es keine Verträge gab. Ein neuer Deal steht bevor. Und Diego spielt darin eine zentrale Rolle – als Figur, als Ziel, oder vielleicht als Opfer?