„Ich will, dass du dich um Clara kümmerst…“ – Mit schwacher Stimme, zerbrochen von Schmerz und nahendem Tod, flüstert Paulina ihre letzten Worte an Jo Gerner. Es ist kein gewöhnlicher Abschied – es ist ein Vermächtnis. Ein finales Bekenntnis einer Mutter, die weiß, dass sie ihre Tochter nie wieder wird aufwachsen sehen.
Der Horror-Crash auf der Landstraße hat alles verändert. Was als harmloser Weg zum Flughafen begann, wurde in einem Augenblick zum Albtraum. Rauch, zerschmettertes Glas, das Heulen der Sirenen. Jo kämpft sich durch das Chaos, zieht Paulina und Clara aus dem zerstörten Wagen – doch als er endlich Hilfe ruft, ist es zu spät. Paulina stirbt noch am Unfallort. Und Jo? Er bricht, nur Sekunden später, selbst zusammen.
Die Welt von Clara zerbricht ein zweites Mal. Erst der Verlust ihrer Adoptivmutter – nun auch die Unsicherheit um Jo, der nach einer Notoperation zwischen Leben und Tod schwebt. Im Jeremias-Krankenhaus herrscht lähmende Stille. Johanna, Matilda, Julian, Yvonne – alle warten, ringen mit der Ohnmacht des Nichtwissens. Hoffnung, Angst, Wut – alles liegt in der Luft.
Doch das Drama hört hier nicht auf. Es wird tiefer, persönlicher, verwobener.
Denn Paulinas letzter Wunsch bringt nicht nur Jo an seine Grenzen. Er ist nicht allein. Auch Zoe, Claras leibliche Mutter, steht plötzlich wieder im Zentrum der Geschichte. Die Frau, die einst Clara zur Adoption freigegeben hat, spürt, dass sie kämpfen muss. Ihr Schuldgefühl ist grenzenlos, ihr Herz gebrochen. Doch diesmal will sie alles anders machen – koste es, was es wolle. Die Türen des Krankenhauses bleiben für sie verschlossen, das Jugendamt verweigert Auskunft. Clara ist nun wieder Teil eines Systems – Akte statt Kind, Fallnummer statt Mensch.
Während also das rechtliche Tauziehen um Clara beginnt, erleben wir auch, wie ein anderer Charakter sein Leben neu sortieren muss: Jonas. Der junge DJ, der unter dem Namen „DJ JonSea“ aufgestiegen war, hat alles verloren – seinen Namen, seine Musik, seine Identität. Ein Vertrag, nicht richtig gelesen, hat ihm sämtliche Rechte genommen. Selbst die Partyreihe, auf die er so lange hingearbeitet hat, droht zu scheitern.
„Ich bin am Arsch“, sagt Jonas. Und man glaubt ihm. Die Hoffnung scheint fern, bis Johanna sich einschaltet. Sie glaubt an ihn – und an die Macht seiner 100.000 Follower. Wenn sie ihn lieben, dann lieben sie ihn nicht wegen eines Namens, sondern wegen dem, was er ihnen gibt: Musik, Emotion, Authentizität.
Und plötzlich entsteht eine neue Idee. Ein neuer Künstlername. Ein Neuanfang. „Seefeld“. Der Name klingt nach Klarheit, nach Ruhe – und vielleicht auch nach Zukunft.
Derweil schwebt Jo weiter in Lebensgefahr. Die Operation war erfolgreich, doch Komplikationen lassen keinen Raum für Entwarnung. Clara bleibt allein – zwischen zwei Menschen, die sie beide lieben, aber deren Leben durch Schmerz, Verlust und Vergangenheit gezeichnet sind.
Wie soll ein Kind zwischen diesen Fronten aufwachsen? Wer hat das Recht, ihr ein Zuhause zu geben? Der biologische Vater, der gerade erfährt, was Verantwortung bedeutet? Oder die leibliche Mutter, die sich selbst noch nicht verziehen hat?
Die kommenden Wochen bei Gute Zeiten, schlechte Zeiten versprechen kein einfaches Durchatmen. Es geht um Leben und Tod, um alte Schuld, neue Hoffnung und die Frage, ob ein gebrochenes Herz heilen kann, wenn es um das Wohl eines Kindes geht.
Claras Schicksal steht auf Messers Schneide. Wird sie ein neues Zuhause finden? Und wird Jo jemals die Chance bekommen, Paulinas letzten Wunsch zu erfüllen?
Was glaubt ihr: Wer sollte Claras Zukunft bestimmen – Jo, Zoe oder das System?