„Noch ein Kind, von dem wir nichts wussten?“ – Ein einziger Satz genügt, um die Grundfesten von Simone Steinkamps Leben zu erschüttern.
Was als harmloses Wiedersehen in der Villa Steinkamp beginnt, mündet bei Alles was zählt in einer der schockierendsten Familienoffenbarungen der letzten Jahre. Simone wird völlig unvorbereitet mit einer Wahrheit konfrontiert, die über vier Jahrzehnte verborgen blieb: Sie hat eine Tochter – und wusste nichts davon.
Maximilian, gerade aus Peru zurückgekehrt, bringt nicht nur Vanessa mit, sondern auch ein junges Mädchen namens Jön – angeblich seine Nichte. Doch was Simone nicht weiß: Jön ist ihre Enkelin. Und ihre leibliche Tochter Gabriella ist ihr bereits begegnet – ohne es zu erkennen.
Die Wahrheit entfaltet sich in kleinen, verstörenden Fragmenten. Maximilian berichtet seiner Mutter unter vier Augen vom dunklen Familiengeheimnis. Die Geschichte beginnt mit Friederike, Simones eigene Mutter, die nach der Geburt von Zwillingen nur ein Kind behalten ließ – Maximilian. Gabriella wurde fortgegeben, heimlich, gegen Simones Wissen.
Für Simone ist diese Erkenntnis unerträglich. Ihre Welt stürzt in sich zusammen. Sie zerbricht innerlich, zieht sich zurück, wirft das Foto ihrer Mutter wütend zu Boden. Die Tränen kommen leise, aber heftig. Die Lügen ihrer Vergangenheit rauben ihr den Atem.
Als Simone am nächsten Morgen versucht, Haltung zu bewahren, zeigt sich: Der innere Sturm ist keineswegs verebbt. Sie will Jön besser kennenlernen, hofft, über sie Zugang zu Gabriella zu finden. Doch die Skepsis bleibt – nicht nur bei ihr, sondern auch bei Richard, der die ganze Geschichte anzweifelt.
Dann passiert es: In der Stadt stößt Simone zufällig mit einer fremden Frau zusammen – und ahnt nicht, dass es sich bei ihr um Gabriella handelt. Die Tochter, die sie nie kannte, stand ihr direkt gegenüber – ohne dass sie es wusste. Erst später, als Maximilian ein Foto zeigt, begreift sie es mit entsetztem Blick: Diese Frau war ihre Tochter.
Gabriella ist voller Vorwürfe. Für sie ist klar: Simone hätte sie finden, sich kümmern müssen. Doch Simone war damals selbst nur ein verängstigtes Mädchen, 17 Jahre alt, frisch aus dem Kreißsaal – und ihrer Mutter völlig ausgeliefert. Ein handgeschriebener Brief von Friederike bringt schließlich die Wahrheit ans Licht: Simone wusste nie, dass sie Zwillinge zur Welt gebracht hatte. Ihr wurde nur von einem Kind erzählt.
Und doch: Gabriellas Herz bleibt verschlossen. „Ich hatte eine Mutter, die mich geliebt hat“, sagt sie – ein Satz, der Simone das Herz bricht. Gabriella zieht sich mit Jön zurück. Sie ist nicht bereit für Vergebung.
Was bleibt, ist die Hoffnung auf einen Neuanfang – eine zarte, zerbrechliche Hoffnung. Kann aus so viel Schmerz und Verdrängung irgendwann doch noch ein neues Band zwischen Mutter und Tochter wachsen?