„Ich wollte immer Romeo sein.“
Mit diesen ehrlichen Worten beginnt Alfons Sonnbichler seinen wohl unerwartetsten Auftritt am Fürstenhof. In der Almhütte, bei Regen, Humor und Nostalgie, lebt er endlich seinen alten Traum aus – doch das Lachen wird bald von ernstem Schweigen übertönt. Denn während draußen die Tropfen niederprasseln, entgleitet Eva der Realität zwischen Schuld und Wahrheit.
Hildegard vermisst Alfons, doch er genießt den Männerausflug mit André und Michael – eine Art rührende Flucht in vergangene Wünsche. Alfons, der in seiner Jugend nie die Hauptrolle spielen durfte, inszeniert nun „Romeo und Julia“, mit André als schräger Julia und Michael als Allround-Schauspieler. Es sind Momente der Leichtigkeit, die jedoch trügen.
Denn zurück im Fürstenhof braut sich ein anderes Drama zusammen – eins mit weitreichenden Konsequenzen.
Eva hat das Gift gefunden. Jenes gefährliche Mittel, das Barbara versteckt hatte. Und sie weiß, was es bedeuten könnte. Ohne zu zögern stiehlt sie es aus Roberts Spind, bevor die Polizei es entdeckt. Doch wohin damit? Die Unsicherheit frisst sie innerlich auf. Robert bemerkt Evas Nervosität, spürt, dass sie etwas verheimlicht – doch sie schweigt. Schweigt aus Angst, aus Liebe… oder aus Schuld?
Gleichzeitig fragt sich Barbara, wo das von ihr deponierte Gift geblieben ist. Sie ahnt nichts von Evas verzweifelter Tat, aber das Netz aus Misstrauen beginnt sich zu schließen.
Werner, wie so oft getrieben von Macht und Misstrauen, will Barbara aus dem Hotel werfen – doch Markus verhindert die Eskalation. Währenddessen ringt Eva mit sich selbst. Sie wendet sich an Jacob, gesteht ihm die Wahrheit. Sein Rat ist eindeutig: Bring das Gift zur Polizei. Aber Eva zögert. Sie will Robert nicht belasten. Doch ihr Gewissen wird lauter.
Der emotionale Druck steigt – und mitten in diesem Strudel der Zweifel versucht Sibylle, ihren ganz persönlichen Traum wahr werden zu lassen. Schüchtern, voller Unsicherheit, aber mit einem Funken Hoffnung nähert sie sich Xaver. Jacob durchschaut ihre Gefühle und gibt ihr den entscheidenden Schubs. Und tatsächlich: Mit zitternder Stimme lädt sie Xaver zu einem Date ein. Ein Hoffnungsschimmer inmitten des Chaos.
Zurück bei Eva ist die Entscheidung gefallen – zumindest vorläufig. Sie behält das Gift. Doch ihre Gedanken kreisen weiter. Der Zuschauer bleibt zurück mit der bohrenden Frage: Wird sie sich selbst verlieren, um Robert zu schützen?
Und was, wenn Robert tatsächlich etwas mit der Vergiftung zu tun hat? Wie lange kann man eine Wahrheit unterdrücken, bevor sie mit voller Wucht zurückschlägt?
Wem gehört die Schuld – und wer wird am Ende bezahlen?