„Ich dachte, er sieht mich nie… und dann war da plötzlich dieser Blick.“ – So beginnt Lucies innerer Monolog, als sie sich dem vielleicht entscheidendsten Moment ihres Lebens gegenübersieht. In der Welt von Alles was zählt, wo Karrieren, Intrigen und Schicksalsschläge den Alltag bestimmen, ist es dieser eine kleine Funke, der alles verändern könnte: Ben, der Mann, den sie seit Jahren heimlich liebt, scheint sie zum ersten Mal mit anderen Augen zu sehen.
Lucie war immer da. Immer hilfsbereit, immer loyal – die gute Seele im Team. Für alle sichtbar, nur für Ben unsichtbar. Er sah in ihr die verlässliche Kollegin, vielleicht sogar eine beste Freundin, aber nie mehr. Und sie? Sie lächelte tapfer, auch wenn es innerlich jedes Mal schmerzte, wenn er von einer anderen sprach, wenn er wegsah, wenn sie ihm näherkommen wollte – und sich dann doch wieder zurückzog.
Doch nun scheint etwas anders. Nicht laut, nicht offensichtlich, aber spürbar. In einer Szene, die wie aus einem stillen Liebesfilm stammt, passiert es. Ein Moment. Ein Blick. Ein Innehalten. Ben schaut sie an – nicht flüchtig, nicht distanziert – sondern wirklich. Er sieht sie.
Lucies Herz setzt aus. Hat sie sich das eingebildet? Oder ist da tatsächlich etwas gewachsen – langsam, leise, über all die Jahre hinweg? Es ist kein dramatisches Geständnis, kein Kuss im Regen. Aber es ist echt. Und genau das macht es so besonders – und so gefährlich.
Denn gerade als Lucie beginnt, Hoffnung zu schöpfen, schleicht sich die Angst ein. Was, wenn es nur ein Moment war? Ein flüchtiger Blick, ausgelöst durch Einsamkeit oder Verwirrung? Hat Ben wirklich begonnen, anders für sie zu empfinden – oder ist es nur Wunschdenken?
Diese Unsicherheit frisst sich tief in Lucies Seele. Sie steht am Scheideweg: Soll sie den Mut finden, ihre Gefühle offen auszusprechen – oder schweigen und riskieren, alles zu verlieren? Die Furcht vor Zurückweisung, vor einem abrupten Ende ihrer stillen Hoffnung, ist lähmend. Doch das Verlangen, endlich Klarheit zu haben, wird immer stärker.
Was Lucie nicht weiß: Auch Ben ist ins Grübeln geraten. Ihr Lächeln, ihre Nähe, die Art, wie sie ihn ansieht – er spürt, dass da etwas ist. Doch ist es Freundschaft? Oder mehr? Nach allem, was sie gemeinsam durchgestanden haben, wäre es töricht, dieses Band zu zerstören. Und doch: Vielleicht wäre genau das der erste Schritt in ein neues Kapitel.
Die Luft zwischen ihnen ist aufgeladen, jedes Gespräch ein Tanz auf dem Drahtseil. Und während alle anderen mit ihren eigenen Kämpfen beschäftigt sind, entsteht hier – ganz leise – die Möglichkeit auf etwas Echtes. Etwas Schönes. Etwas, das Lucie sich so lange gewünscht hat.
Wird sie sich trauen, den ersten Schritt zu machen?
Oder wird ihr Traum zerplatzen, bevor er je Wirklichkeit wird?
Und was, wenn Ben genau auf diesen Moment gewartet hat?
In der Welt von Alles was zählt entscheidet oft ein einziger Atemzug über Glück oder Herzschmerz. Und vielleicht – nur vielleicht – ist diesmal der Atemzug für Lucie bestimmt.