„Ich tue, was ich muss. Für Clara.“ – Dieser Satz aus dem Mund von Soi ist keine leere Drohung, sondern ein Versprechen. Ein Versprechen, das bald zur Zerreißprobe für alle Beteiligten bei Gute Zeiten, schlechte Zeiten wird.
Soi, gespielt von Lara Dendelein, ist eine Frau, die Kontrolle liebt. Strategisch, kalt, präzise. Doch in dem Moment, als ihre Tochter Clara verschwindet, bricht diese Fassade. Die so kühle Ex-Agentin wird zur verzweifelten Mutter, die für ihr Kind bereit ist, jedes Risiko einzugehen – auch das, sich selbst zu verlieren.
Der Autounfall, der Paulina das Leben kostete und Jo Gerner schwer verletzte, ist der tragische Wendepunkt in Sois Geschichte. Clara, das kleine Mädchen, das zwischen Loyalitäten und Lügen zerrissen wird, steht plötzlich im Zentrum eines emotionalen Infernos. Soi, die bisher alles unter Kontrolle hatte, taumelt. Sie verliert den Zugang zu Clara, das Jugendamt greift ein – und aus Hilflosigkeit wird Wut, aus Wut wird Aktion.
Soi entführt Matilda. Nicht aus Hass, sondern aus Verzweiflung. Sie will Clara zurück – koste es, was es wolle. Schauspielerin Lara Dendelein beschreibt im Interview diese emotionale Radikalisierung als „die härteste Rolle meines bisherigen GZSZ-Lebens.“ Denn Soi ist keine klassische Bösewichtin. Ihre Motive entspringen der Liebe, nicht dem Machtwillen. Aber diese Liebe hat einen Preis – und der ist hoch.
Die Szene im Krankenhaus, als Soi nicht zu Clara darf, obwohl das Kind verletzt sein könnte, gehört laut Dendelein zu den emotionalsten ihrer Karriere. „Diese Machtlosigkeit, diese Angst – da musste ich nicht viel spielen. Der Gedanke, das eigene Kind zu verlieren, ist für mich als Schauspielerin ein echter Stich ins Herz.“
Trotz allem: Soi bleibt eine gefährliche Figur. Ihre Entscheidungen entspringen nicht mehr der Ratio, sondern dem Mutterinstinkt. Und genau das macht sie unberechenbar. Die Schuld über Paulinas Tod, der Druck des Jugendamtes, der Konflikt mit Matilda, die verborgene Wahrheit rund um die Entführung – alles kocht in ihr, und niemand weiß, wann sie explodieren wird.
Die Zusammenarbeit mit Wolfgang Bahro alias Jo Gerner ist dabei laut Dendelein geprägt von Respekt und Humor. „Sobald die Kamera aus ist, lachen wir oft. Aber während des Drehs? Da ist es Krieg.“ So gelingt es ihr, zwischen der Realität und der Figur eine klare Grenze zu ziehen. „Yoga, Spaziergänge, meine Freunde – das ist mein Rettungsanker, wenn die Drehs zu intensiv werden. Ich bin Lara. Nicht Soi.“
Was die Zukunft bringt? Dendelein lässt durchblicken: Soi bleibt. Und ihre Geschichte wird düsterer, vielschichtiger, menschlicher. Neue Figuren tauchen auf, ein neues Familiendrama bahnt sich an. Und mittendrin bleibt Clara – Sois Anker, aber auch ihr Fallstrick.
Soi wünscht sich ein Happy End mit ihrer Tochter. Doch der Weg dorthin ist von Schmerz, Zweifeln und Kämpfen gepflastert. Die Zuschauer dürfen sich auf weitere Grenzüberschreitungen, emotionale Abgründe und überraschende Wendungen gefasst machen.
Und für all jene, die sich fragen, ob Soi bald die Serie verlässt? Lara Dendelein lächelt nur und sagt:
„Ich bleibe. Holt euch lieber einen Stuhl – das hier dauert.“
Was meinst du: Verdient Soi eine zweite Chance? Oder ist sie längst zu weit gegangen?