„John… bitte… kümmere dich um Clara…“ – Mit brüchiger Stimme, geschwächt und blutüberströmt, haucht Paulina ihre letzten Worte aus. Ihre Augen blicken Gerner noch ein letztes Mal an, flehend, voller Hoffnung – dann verlöschen sie. Die Stille, die auf ihr Verstummen folgt, ist ohrenbetäubend. Gerner kämpft, reanimiert, fleht – aber vergebens. Paulina ist tot.

So beginnt ein Kapitel von Gute Zeiten, schlechte Zeiten, das die Zuschauer:innen erschüttert zurücklässt. Der Horrorcrash auf einer Landstraße bei Berlin verändert alles. Ein geplatzter Reifen, ein Moment der Unachtsamkeit – und das Schicksal schlägt erbarmungslos zu. Im Wagen: Jo Gerner am Steuer, Paulina neben ihm, Clara auf dem Rücksitz. Sekunden später: ein Baum, zerschmettertes Metall, zerplatzte Lebensträume.

Gerner überlebt – zunächst. Doch nach verzweifelten Wiederbelebungsversuchen bricht auch er zusammen. Leblos, wie Paulina. Und damit auch die letzte Hoffnung, dass ihr letzter Wunsch Gehör findet?

Währenddessen spielt sich andernorts ein weiteres Drama ab. Zoe, Clara leibliche Mutter, tickt aus. Ihre Besessenheit kennt längst keine Grenzen mehr. Sie hat Matilda in ihrer Gewalt – und nun auch Julian. Mit der Waffe im Anschlag stellt sie ein Ultimatum: „Ruf deinen Vater an! Sofort! Ich will wissen, wo meine Tochter ist!“ Die Bedrohung ist real, greifbar – und tödlich. Doch was Zoe nicht weiß: Das, was sie sucht, ist vielleicht schon verloren.

In ihrem Interview mit RTL beschreibt Schauspielerin Lara Dandelion Seibert eindrücklich die Gefühlswelt ihrer Figur in diesem Moment: „Als Zoe vom Unfall erfährt, fällt ihr alles aus dem Gesicht. Sie denkt nur an Clara. Die Angst, die Panik, die Ungewissheit – das ist fast unerträglich.“

Doch Zoe hat ein Problem: Ihre Rechte als Mutter sind längst abgegeben. Sie hatte Clara zur Adoption freigegeben – eine Entscheidung, die sie nun verzweifelt rückgängig machen will. Das Jugendamt aber bleibt hart. Kein Zugang, keine Informationen, keine Kontrolle. Nur noch Schmerz.

Und dennoch: Zoe ist bereit, alles zu tun. Alles. Ihre Muttergefühle sind erwacht – spät, aber intensiv. Sie will Clara nicht verlieren, nicht an das System, nicht an eine fremde Pflegefamilie. Und auch nicht an John.

Denn John, Claras leiblicher Vater, will ebenfalls Verantwortung übernehmen. Für ihn ist alles neu, erschütternd, beängstigend – aber er spürt, dass es richtig ist. Doch was wird Laura sagen? Seine Ehefrau weiß noch nichts davon. Und ihre Beziehung zu Zoe ist von Hass geprägt. Wie wird sie reagieren, wenn sie erfährt, dass ihr Mann ein Kind mit ihrer Erzfeindin hat?

Inmitten all dieser Fragen, all dieser Emotionen und Verzweiflungen steht ein Kind. Clara. Ihre Adoptivmutter ist tot. Ihr Adoptivvater sitzt im Gefängnis. Ihre leiblichen Eltern sind zerstritten, traumatisiert, an der Kippe.

Der letzte Wunsch von Paulina war klar: Clara soll bei John aufwachsen. Er, der Mann, den sie als zuverlässig und aufrichtig erlebt hat, soll ihre Tochter beschützen. Es ist ein letzter Akt der Liebe – und ein letzter Versuch, Ordnung ins Chaos zu bringen.

Doch kann dieser Wunsch erfüllt werden?

Gerner liegt im Koma. Niemand weiß, ob er überlebt. Und selbst wenn – ob er Paulinas Worte weitergeben konnte, bleibt fraglich. Matilda und Julian kämpfen mit Zoe, während das System über Claras Zukunft entscheidet.

Die Serie steuert mit dramatischer Wucht auf einen emotionalen Höhepunkt zu. Und sie stellt uns alle vor eine Frage, die tief unter die Haut geht:

Wem gehört ein Kind wirklich – der Vergangenheit, dem Blut, der Liebe… oder dem Versprechen, das im Angesicht des Todes gemacht wurde?