„Vielleicht ist es besser so. Vielleicht soll er gar nicht mehr aufwachen.“ – Es ist ein Satz, der Matilda den Atem raubt. Im Halbdunkel des Klinikflurs, während Maschinen leise piepen und die Ärzte schweigend vorbei eilen, beginnt ein emotionaler Machtkampf, der tiefer geht als jede Wunde auf Gerners Körper.
Gute Zeiten, schlechte Zeiten steuert auf einen Wendepunkt zu, der alles verändert. Nach dem verheerenden Unfall, der Paulina das Leben kostet, liegt Jo Gerner regungslos im Koma – und plötzlich stellt sich nicht nur die Frage, ob er überlebt, sondern wer das überhaupt will.
Für Schauspieler Wolfgang Bahro sind diese Szenen nicht nur Drehbuch – sie sind emotionale Grenzerfahrung. Der Abschied von Christina Arends (Paulina) war nicht nur vor der Kamera eine Tragödie. Die Szenen im brennenden Auto, das körperlich fordernde Herausziehen eines geliebten Charakters, das Loslassen – alles in einer Szene komprimiert, die Realität und Fiktion verschwimmen lässt.
Bahro gesteht offen, dass gerade diese Folge, in der Gerner um Paulinas Leben kämpft, einer der härtesten Drehs seiner GZSZ-Karriere war. Und doch liegt darin auch eine neue Dimension: Das Koma ist nicht nur medizinischer Zustand, es ist dramaturgischer Schachzug. Der wahre Kampf beginnt erst jetzt – zwischen den Menschen, die zurückbleiben.
Matilda steht zwischen Trauer und Verantwortung. Kurz vor dem Eingriff überträgt ihr ihr Vater die Leitung der Bank – eine Geste des Vertrauens. Doch kaum ist der OP-Saal geschlossen, beginnen Zweifel zu wachsen. Julian fühlt sich übergangen, Yvonne ist von Schuldgefühlen geplagt, und Zoe nutzt das emotionale Chaos, um erneut nach Clara zu greifen.
Was niemand weiß: Gerners Koma ist auch die Folge einer Entscheidung hinter der Kamera. Wolfgang Bahro war zwischenzeitlich für einen anderen RTL-Krimi „Haveltod – Ein Potsdam-Krimi“ freigestellt worden. Um die Lücke in der Serie elegant zu schließen, ließen die Macher Gerner ins Koma fallen – eine Lösung, die Raum für emotionale Tiefe schafft.
Und während sich die Zuschauer fragen, wann und ob Gerner zurückkehrt, spitzen sich die Spannungen im Hintergrund weiter zu. Matilda, deren Macht plötzlich unangefochten scheint, erkennt, dass sie Julian nicht trauen kann. Die Zwillinge entfernen sich voneinander – ausgerechnet jetzt, wo ihre Familie Halt bräuchte.
John kämpft mit Zoe um Clara, während Yvonne vor einem Scherbenhaufen steht. Ihr Rosenkrieg mit Jo – vergessen im Moment der Ohnmacht. Doch was kommt danach? Vergebung? Reue? Oder nur noch mehr Distanz?
Und dann gibt es da noch Tobias – der in all dem Lärm des Komas eine leise, aber ebenso tödliche Schlacht schlägt: Hodenkrebs. Eine Diagnose, die sein Leben verändert und die Serie nutzt, um wichtige Aufklärungsarbeit zu leisten. Der Schmerz, den Tobias erfährt, ist ein anderer – innerlich, leise, still. Und doch nicht weniger real.
„Wie geht es mit Jo Gerner weiter?“ – die Frage steht über allem. Bahro sagt mit einem Lächeln: „Er wird hoffentlich bald aufwachen. Oder vielleicht kommt es ganz anders…“ Bei GZSZ ist eben alles möglich.
Doch egal, wann und wie er zurückkehrt – eines ist sicher: Nichts wird mehr so sein wie zuvor. Beziehungen wurden zerstört, Vertrauen erschüttert. Das Koma war vielleicht nur der Anfang einer viel tiefer greifenden Geschichte.
Und du? Glaubst du, dass Jo Gerner wirklich wieder der Alte sein kann – oder wird er aus dem Koma als neuer Mensch erwachen?